Es war einmal ein Fischer, der neben seinem Fischerboot seine Siesta hielt. Er schaute aufs tiefblaue Meer, hörte dem leisen Rauschen der Wellen zu und schlief dann friedlich im schützenden Schatten seines Bootes ein.

Nach einiger Zeit kam in der heißen Mittagszeit ein Tourist vorbei, bewaffnet mit einer Kamera, und bestaunte den Fischer. Er zückte seine Kamera und begann, den Fischer von allen Seiten zu fotografieren. Von dem Klicken der Kamera wachte der Fischer auf und öffnete langsam seine Augen, um zu sehen, wer ihn denn bei seiner wohlverdienten Siesta störte. Als er den Touristen erblickte, bot er ihm eine Zigarette an und fragte ihn mit einem Lächeln, warum er ihn denn so oft fotografiert habe.

Der Tourist antwortete: „Ich habe mich gefragt, woher Sie die Ruhe nehmen, sich mitten am Tag hier auszuruhen. Warum fahren Sie nicht hinaus, um Fische zu fangen? Sie müssen doch auch Geld verdienen, um Ihre Familie zu ernähren!“

Der Fischer zuckte nur mit den Schultern und antwortete: „Ich bin heute morgen schon hinausgefahren und habe einen guten Fang gemacht.“

Doch der Tourist ließ nicht locker: „Aber wenn ich Sie wäre, dann würde ich noch einmal rausfahren. Sie könnten dann noch mehr Fische fangen und diese vielleicht für schlechtere Zeiten einfrieren ...“

Der Fischer lächelte noch einmal, und bevor er antworten konnte, fuhr der Tourist fort: „Stellen Sie sich doch einmal vor: Wenn Sie öfter am Tag rausfahren würden, könnten Sie die ganzen Fische, die Sie fangen, verkaufen und sich schon bald ein zweites Fischerboot zulegen. Und die Fische, die Sie dann mit beiden Fischerbooten fangen, könnten Sie wieder für gutes Geld verkaufen. Auf das zweite Boot würden ein drittes, ein viertes und noch viele mehr folgen. Auf diese Weise könnten Sie dann schon bald eine ganze Fischerflotte aufs Meer schicken. Und in ein bis zwei Jahren, wenn Ihnen dann vielleicht alle Boote hier auf der Insel gehören, kaufen Sie sich einen Hubschrauber und kontrollieren dann nur noch Ihre Fischerboote, die auf dem Meer die Arbeit für Sie erledigen. So bräuchten Sie bald fast gar nicht mehr zu arbeiten und könnten sich ausruhen und Ihr Leben genießen ...“

Der Fischer hob seine Augenbrauen, lächelte und antwortete gelassen: Aber das tue ich doch jetzt schon...

Wie sieht DEIN Leben aus? Lebst Du DEIN Leben „in diesem Moment“? Oder planst, arbeitest und rotierst Du ständig für etwas, was Du SPÄTER irgendwann einmal tun willst?

 

 

 

 

 

Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Meister.
"Herr", fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein?
Wir wären auch gerne so glücklich wie du."


Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."


Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus:
"Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch.
Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich.
Was ist also dein Geheimnis?"


Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn
ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann
gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."


Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister
nach einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch Ihr und Ihr
geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt
Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und
während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet.
So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da,
wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft
findet das eigentliche Leben statt.
Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein
und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."

 

 

 

 

Existenzangst

 

Konfuzius sagt dazu folgendes: „Viele Menschen haben sich in Abhängigkeitsverhältnisse begeben, und so lebt in ihnen die Existenzangst, die Angst, dass ihnen bestimmte Dinge verloren gehen oder ihr Lebensstandard abbröckelt. Sie glauben, dass es wichtig ist, eine feste Arbeitsstelle und ein gutes Einkommen zu haben, Geld für ihre Abzahlungen zu haben, und all die Artikel, die sie „brauchen“. Und damit beginnt der Teufelskreis. Durch diese Befürchtung, dass ihr eines Tages weniger haben könntet, produziert ihr angst beladene Zukunftsenergien. Und so kommt es auch oft zu erschütternden Verlustereignissen, die euch die Erfahrung bringen, dass all euer Geld trotzdem nicht helfen konnte, beispielsweise einen geliebten Menschen zu retten, der krank wird. Solche Erfahrungen sollen euch anregen, eure Überzeugungen in Frage zu stellen. Das Leben beginnt nicht erst mit der Rente, sondern am Tag eurer Geburt. Schaut euch doch einmal an, was ihr habt von all euren Besitztümern. Zu viel Besitz ist auch hinderlich, weil damit Arbeit und Verpflichtungen verbunden sind. Ein Beispiel: Angenommen, ihr besitzt ein Haus, in dem ihr wohnt, darüber hinaus kauft ihr euch noch eine Ferienwohnung in einem fernen Land, weil sie sehr günstig ist, und ihr plant, dort euren Lebensabend zu verbringen. Dann bekommt ihr noch ein drittes Angebot von einem Ferienbungalow, in dem ihr euren Urlaub verleben möchtet. Durch diese drei Objekte werdet ihr gegängelt. Nicht mehr ihr bestimmt über euer Leben, sondern eure Besitztümer. Ihr werdet sie in regelmäßigen Abständen aufsuchen und Ordnung schaffen müssen. Weitaus geruhsamer wäre es, den Urlaub in einem Hotel oder in einem gemieteten Objekt zu verbringen. Zu viel Besitz wird irgendwann zum Ballast! Versucht positiv zu denken, und schaut auf das, was Ihr bereits habt. Vermeidet Gedanken des Mangels und der Existenzangst! Eure Versicherungsindustrie lebt von eurer Unwissenheit. Sie lassen euch glauben, dass Ihr Vorsorge treffen solltet für schlechte Zeiten, die euch im Alter überrollen könnten. Tatsache ist dabei aber: Wenn Ihr diese Erde verlasst, werdet Ihr nicht einmal einen Nagel von eurem Haus mitnehmen. Was ihr mitnehmt, sind Erinnerungen an dieses Leben. Werden es freudvolle Erinnerungen sein? Ihr alle tragt täglich dazu bei, werdet euch dessen bewusst.

Wie also könnt Ihr mit der Angst umgehen? Angst ist eine Energie, die immer auf die Zukunft gerichtet ist. In der Gegenwart existiert sie nicht. Um Angst zu produzieren, müsst Ihr also die Gegenwart verlassen und in euch Bilder von einer vermeintlichen Bedrohung in der Zukunft erschaffen. Betrachtet, was Ihr da erschafft, und überlegt, ob das wirklich das höchste Ziel eures Lebens ist?"

Wir leben im JETZT, in der GEGENWART - und NICHT in der Zukunft!

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